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Ein MOOC für die Volkshochschulen

Durch meine Teilnahme am MOOC MAKER COURSE im Januar/Februar 2013 bin ich auf die Idee gekommen, auch für die Volkshochschulen einen Offenen Internetkurs anzuregen. Hier meine Gedanken zu dieser Idee. Über Rückmeldungen freue ich mich.

Dafür habe ich mich vorerst auf das freie Format eines WordPress-Blog entschieden. Mein erster Blog, mein erster Beitrag, meine eigene kleine Fortbildung also. Tipps zur Verbesserung kann ich sicherlich gut gebrauchen. Los geht’s:

In welcher Situation befinden wir uns in den Volkshochschulen?

Volkshochschulen bieten  Kurse für einen, von den jeweiligen Trägern und Geldgebern, definierten Raum an. Das ist ihr Geschäft. Gemeinden, Kreise und Kommunen sind die regionalen Absatzgebiete. Angeboten werden überwiegend offene Kurse, also Kurse die keine Anmeldebeschränkungen haben. Daneben werden viele Sonderprojekte umgesetzt. Spezielle Aufgaben der Kommune oder Projekte im Rahmen von EU-Förderungen. Fast alle Kurse werden in Präsenzsituation angeboten, das heißt, die Kundinnen und Kunden kommen in die Einrichtung

Ca. 960 Volkshochschulen beschäftigen in der Organisation der Kurse ca. 3.250 pädagogische Mitarbeiter, die das Angebot planen. 191.000 Kursleitungen führen jährlich ca. 576.000 Kurse durch. Zu diesen Kursen verzeichnen alle Volkshochschulen ca. 6,4 Mio. Anmeldungen. (DVV-Statistik 2011)

Die Volkshochschulen entscheiden autonom über ihr Programm. Landesverbände werden durch Beiträge der Volkshochschulen und Zuwendungen der Länder finanziert und nehmen Aufgaben der politischen Vertretung und der Mitarbeiterfortbildung war.

Alle Landesverbände sind im Deutschen Volkshochschulverband organisiert. Mit prominenten Mitgliedern im Vorstand wird hier Lobbyarbeit betrieben und wichtige Aufgaben der bundesweiten Koordination wahrgenommen.

Die Volkshochschule ist eine bekannte Marke. Fast 97% der Deutschen kennen die VHS.

Man könnte meinen, dieser beschriebene Organismus ist ein starker Player auf dem Weiterbildungsmarkt. In der allgemeinen Erwachsenenbildung sind die Volkshochschulen der größte Anbieter.  Im Bereich des Blended- Online Learnings spielen die Volkshochschulen eine untergeordnete Rolle. Fernhochschulen, Unternehmen der beruflichen Bildung und der betrieblichen Weiterbildung oder Verlage haben den Markt unter sich aufgeteilt.

Die ordnende Struktur sind die jeweiligen regionalen Aufteilungen. Das erschwert den Auftritt in einem globalisierten Markt  Für diesen Markt braucht es eine Überwindung von geografischen Grenzen,. Potentiellen Kunden ist der Server, von dem aus das Angebot gehostet wird, egal.

Es gibt noch einen zweiten Bereich, in denen die Strukturen Arbeit erschweren. Das Bildungsmarketing ist ein relativ neues Aufgabenfeld und wird in der Intensität sehr unterschiedlich betrieben. Hier haben sich in der informellen VHS Marketing-Gruppe, jenseits der Organisation und Hierarchie, seit 2008 Kooperationen gebildet, die mittlerweile in der Themenstellung über das Arbeitsgebiet Marketing hinaus wirken und sich der Produktentwicklung zuwenden (müssen). Über die VHS-Marketing-Gruppe (288 Mitglieder) auf Xing.com höre ich von vielen Projekten, die sich mit Online- oder Blended-Learning beschäftigen.

Hier zeichnen sich aktuell wichtige Entwicklungen  ab. Die Erstellung einer gemeinsamen Datenbank mit angeschlossenen Apps ist in der Beauftragung durch den DVV. Ebenso wird gemeinsam an einem Marken-Relaunch gearbeitet. Die Zeit scheint reif für verbindliche gemeinsame Strukturen.

Man stelle sich vor, jede Kommune, jeder Kreis oder Stadt hätte seine eigene Fernhochschule. Das wäre sinnlos. Es gäbe keine gemeinsame Entwicklung, keine gemeinsame Vermarktung. Natürlich gibt es VHS-Leiter, auch von großen Städten, die meinen, Online-Angebote sind nichts für Volkshochschulen. Wir sind im Feld des Präsenzlernens verankert und der Weg in die virtuelle Welt wäre nicht sinnvoll. Unsere Kunden würden auch nicht mehr von uns verlangen.

So ist es zu Glück nicht, denn im öffentlichen Auftrag steckt auch ein Anspruch auf zeitgemäße und hochwertige „Bildung für alle“. Das schließt selbstverständlich innovative Angebote  im Zeitalter der Digitalisierung ein. Wir leben in der  Wissensgesellschaft und benötigen Bildung zur gesellschaftlichen Daseinsvorsorge. Im Rahmen des globalen Wettbewerbs wird dies umso wichtiger.

Im blauen Band „Die Volkshochschule – Bildung in öffentlicher Verantwortung“ gibt der DVV die richtige Antwort darauf:

„Lernen mit digitalen Medien

Für große Teile der jungen, aber auch einen wachsenden Teil der älteren Generation stellen die digitalen Universalmedien einen selbstverständlichen Teil ihrer Alltagskultur dar. Sie erwarten daher zu Recht von Weiterbildungseinrichtungen, dass diese sich in digitalen Medien präsentieren, für sie dort erreichbar sind und Formen des E-Learnings anbieten. Dies führt zu einer Erweiterung der Öffentlichkeits- uns Bildungsarbeit mit Hilfe von Online-Communities: z.B. als zusätzliche Leistung für Lerngruppen, aber auch als neuer Ort für Meinungsbildung und als neuer Schauplatz für Bildungsöffentlichkeit. …

Nicht zuletzt bieten die medial unterstützten Bildungsöffentlichkeiten auch moderne Diskurs- und Bildungsräume. Es gilt, die digitale Kommunikationskultur und den Austausch in Online-Communities in die Volkshochschulen zu integrieren. Dabei geht der Wert und die Akzeptanz von Präsenzkursen schon deshalb nicht verloren, weil digitale Angebote soziales Lernen nicht ersetzen können.“ (Seite 48/49, Die Volkshochschule-Bildung in öffentlicher Verantwortung,Hrsg:Deutscher Volkshochschulverband)

Sicherlich gibt es eine Vielzahl von VHS-Kollegen, die im Bereich neuer Lernsettings schon unterwegs sind. Darüber gibt es leider keine Übersicht, weil es keinen Ort gibt, an dem diese Aktivitäten gesammelt werden. So ist die Beurteilung dieser Angebote weitgehend unmöglich. Und genau hier fängt die Idee eines VHS-MOOCs zu greifen an.

Was ist ein MOOC?

Eine der ersten deutschsprachigen MOOCs wurde im Jan./Febr. 2013 zum Thema „wie ein MOOC organisiert werden kann“, durchgeführt. Die Ergebnisse lassen sich hier (www.howtomooc.org ) nachlesen. Ein Wiki ist in Arbeit und stellt im Ergebnis ein Handbuch des Gelingens vor.

Ein VHS-Massive-Open-Online-Course ist ein Instrument für eine Zusammenführung aller am Thema Online-Learning interessierten VHS-Kollegen (einschl. Kursleitungen)und interessierter Freunde. Gleichzeitig ist der MOOC eine Möglichkeit gemeinsamer Qualifizierung.

MOOCs unterscheiden sich u.a. in XMOOCs und cMOOCs:

„Der Begriff Massive Open Online Course (MOOC) bezeichnet eine spezielle Form von meist kostenlosen, frei zugänglichen Onlinekursen mit sehr vielen Teilnehmern. Zu unterscheiden sind dabei xMOOCs von cMOOCs. Während erstgenannte im Wesentlichen auf Video aufgezeichnete Vorlesungen mit einer Prüfung darstellen, beruhen cMOOCs auf der Idee des Konnektivismus und haben eher eine seminaristische Form. Es gibt neu auch hybride Formen der MOOCs, in denen Wissensvermittlung via Videovorlesung mit einem konnektivistischen Ansatz der mentorierten Gruppenarbeit verbunden wird . (Wikipedia)

Im cMOOC gibt es eine Einteilung in Themenwochen. Die Organisatoren stellen unterschiedliche Arbeitswerkzeuge zur Verfügung (Website, Wiki, Blogroll, …). Die Teilnehmer organisieren die Kommunikationsströme weitgehend autark in eigenen Kommunikationssträngen wie Blogs, Twitter, Google+ oder Facebook. Es gibt kein Zertifikat. Jeder Teilnehmer ist für seinen Lernerfolg selbst verantwortlich. Diese Kursform setzt eine Medienkompetenz voraus. Einer von vielen Lernschritten ist dabei das aktive Filtern von Beiträgen anderer Teilnehmer/innen für den eigenen Lernfortschritt zu identifizieren.

Der VHS-MOOC

Es gibt sie, die engagierten VHS-Kollegen, die neugierigen Kursleitungen, die treuen Kunden, die mehr von uns wollen. Sie brauchen eine Plattform für einen Austausch. Einen Organismus der Entwicklung, der flexibel ist und sich weiterentwickelt. Die Frage ist: Wie können wir diese vielfachen Expertisen offen legen und für eine gemeinsame Entwicklung nutzen.

Ein MOOC ist gleichzeitig Qualifizierung. Viele der Kollegen sind keine „digital  Nativs“ und tun sich mit der Anwendung neue Kommunikationstechniken schwer. Es gibt nur wenige Orte und Situationen, wo diese Kollegen an die Hand genommen werden und neben ihren täglichen Aufgaben, diese Herausforderungen angehen können. Keine Anreize von „oben“, denn VHS-Leitungen befinden sich in der gleichen Situation. Keine Forderung von „unten“, denn die Kunden der Volkshochschulen sehen in Volkshochschulen keinen Motor der Innovation. Sie gehen mit ihren Wünschen zu privaten Anbietern. In einem MOOC können wir gemeinsam Kommunikation einüben.  Dabei ist jeder für seine Lernerfolge selbst verantwortlich und muss sich nicht anderen gegenüber rechtfertigen.

Die Freiwilligkeit und das definieren des individuellen Lernerfolgs können einen MOOC beflügeln. Ein konkretes Ergebnis kann ein VHS-MOOC in erster Linie für den Einzelnen hervorbringen. Dieser MOOC soll kein Zertifikat nach sich führen. Er kann am Ende aber doch den Anstoß zu einer konkreten Zusammenarbeit zwischen den Akteuren nach sich ziehen. Zum Beispiel könnten in einer realen Abschlussveranstaltung weitere Verabredungen getroffen werden.

Welche Fragen könnten mit allen Beteiligten (Open) gestellt und beantwortet werden:

  1. Welche Lernsettings können in der allg. Erwachsenenbildung eine Rolle spielen?

    Synchrone- oder asynchrone Settings, Blended- oder Online-Learning, Orte für regionale reale Treffen, ….

  2. Ist ein MOOC in der Weiterbildung einsetzbar? Wie hoch sind die Hürden für eine Teilnahme und wie können diese übersprungen werden?
  3. Welche organisatorischen Voraussetzungen müssen wir für einen Erfolg schaffen?

    Volkshochschulen, Verbände, Arbeitskreise, Online-Gruppen. Aus allen Gremien könnten Interessierte ihre Sicht auf Organisation einbringen.

  4. Welche Geschäftsmodelle eignen sich?

    Lernangebote national zu vermarkten, dafür bieten Volkshochschulen bereits heute schon alle Voraussetzungen. Online-Kurse mit Zertifikaten könnten an 960 Stellen der Republik in Prüfungen abgenommen werden.

  5. Abschlussphase: Wie könnten erste Schritte für eine Umsetzung aussehen?

Wie können Vorlagen für Entscheider entworfen werden? Gibt es während der Arbeitsphase schon erste Kooperationen?

Aus dieser Liste soll deutlich werden, dass zwar die Teilnehmer des MOOCs den Prozess des kollaborativen Lernens trainieren können, dass darüber hinaus aber die Volkshochschulen die Lerner sind. Der Nutzen liegt in der Erstellung von Szenarien, die den Volkshochschulen den gemeinsamen Eintritt in den Markt erleichtern können. Der nachfolgende Arbeitsprozess würde durch eine Teilnahme von Entscheidern der Volkshochschulen oder deren Verbände an Schwung gewinnen.

Starten könnte ein MOOC mit einer Vorstellung und Anleitung für Online- Kommunikations-Kanäle: Blog, Twitter, Google+, Hangouts, Facebook, … Die Nutzung freier Kanäle ist Voraussetzung für die Teilnahme möglichst vieler Personen. Damit soll eine mögliche Eintrittshürde verkleinert werden. Weitere Tipps

Was sind die nächsten Schritte:

Auf der April-Jahres-Tagung der Marketing Gruppe werden Christoph Köck und ich das Thema VHS-MOOC vorstellen. Vielleicht gelingt es durch einen Online-Stream, erste Kollegen zum mitmachen zu motivieren.

Anschließend braucht es ein Organisatoren/Gastgeber-Team. Das ist nicht ohne Zeitaufwand zu erledigen. Es braucht eine gute inhaltliche Vorbereitung und eine gute technische Begleitung. Im howtomooc haben sich drei Akteure ( Dörte Giebel, Monika E. König, Heinz Wittenbrink) für diese Arbeit entschieden, von ihren jeweiligen Arbeitgebern wurden sie für den Zeitraum des MOOC „entlastet“. Für vertiefende Infos ist diese Seite sehr zu empfehlen.

Für den VHS-MOOC muss geworben werden. Damit das „MASSIVE“ im Namen seine Berechtigung hat, sollten schon ca. 100-200 Teilnehmer dabei sein. Angesprochen werden natürlich VHS-Mitarbeiter, VHS-Kursleiter, VHS-Freunde, VHS-Kunden und MOOC-Interessierte. Die Werbung würde in den Gremien und sozialen Netzen erfolgen können.

Der VHS-cMOOC könnte dann im November stattfinden. Ein Zeitraum, wo vermutlich ausreichend Kollegen nicht mit dem Semesterstart beschäftigt sind und sich engagieren könnten.

Wer an der weiteren Entwicklung teilnehmen möchte, hinterlasse hier bitte einen Kommentar. Du bist hierzu herzlich eingeladen. Vorerst werde ich hier Eure Namen sammeln und später, nach der April Tagung der Marketing-Gruppe, für weitere Ankündigungen nutzen.

Die Seite #vhsmooc, hier im Blog, werde ich als Ideensammlung nutzen.

1 Antwort »

  1. Hallo,

    und danke für die fallstudienartigen Ausführungen. Ich für meinen Teil sehe unterschiedliche Zielsetzungen für einen hier skizzierten VHS-MOOC:

    „Viele der Kollegen sind keine „digital Nativs“ und „In einem MOOC können wir gemeinsam Kommunikation einüben“ klingt für mich nach einem Beitrag zur Organisationsentwicklung. Der MOOC als Vehikel, um den Umgang mit neuen Medien zu üben.

    Die Punkte 1., 2. und 3. haben für mich Meta-Charakter, sind also zur Strategischen Entwicklung gehörend. Und Punkt 4. wäre für mich konkrete Produktentwicklung.

    Könnte man das so sagen? Insgesamt sehe ich in den Punkten 1. bis 4. Fragen, für die es zu Beginn noch kein definierbares Ergebnis geben kann, da zuviele Variablen unbekannt sind. Komplexe Probleme, wie ich meine. VG

    • Hallo Michael,
      ja, Du hast Recht. Es ist ein komplexer Ansatz.
      Ähnlich wie Du zum Thema Corporate-MOOC, fasziniert mich das offene Format eines MOOCs. Unabhängig vom „Hype“ könnte das Format für Organisationsentwicklung einsetzbar sein. Besonders dann, wenn die Strukturen nicht verbindlich, sondern eine große Anzahl an Einrichtungen autark agieren. MOOCs ermöglichen die Integration aller Stakeholder, die für eine Entwicklung wichtig sind.
      Organisationsentwicklung braucht normalerweise einen Auftraggeber. Was tun, wenn der nicht vorhanden ist? Verstreute Energie zu diesem Thema könnte im MOOC gebündelt werden und im vielstimmigen Chor neue Denkrichtungen anschieben. Dazu brauchen wir Offenheit und Zugänglichkeit. Massiv wird es dann, wenn wir es schaffen, die Entscheider für eine Offenheit zu gewinnen.
      Es bleibt spannend!

  2. Gute Idee! Zusätzlich könnte ich mir MOOCs für die sogenannten „Altstudenten“ vorstellen. Überfüllte Hörsäle könnten so etwas geleert werden und für die älteren Studenten könnte es bequemer sein. Austausch sollte ja im MOOC zu Genüge statt finden. Vielleicht findet sich ja eine Uni, die diesen Gedanken aufgreift????

  3. Bin unbedingt dabei, ich finde es muss auch um Best Practices gehen, nicht nur national, sondern international im Bereich der Erwachsenenbildung.
    Außerdem muss die Frage der Geschäftsmodelle sehr genau angeguckt werden, wie bekommt man das mittelfristig finanzierbar? Auch Unis machen sich darüber viele Gedanken und haben noch nicht den Stein der Weisen gefunden.
    WIchtig aber auch, dabei die verschiedenen Lernergruppen nicht aus dem Auge zu verlieren, die VHS bedienen will: was ist mit Älteren, mit Menschen, die nicht so gut deutsch sprechen, mit Langsamlernern, oder soll hier die Elite ….? Nee!! Ich meine nicht, dass wir sie beim ersten MOOC dabei haben müssen, aber sie müssen im Hinterkopf sein bei diesem Thema.
    Und übrigens Orga-Entwicklung: ja, das ist es, und es ist sehr notwendig. Denn wie andere didaktisch-methodische Neuerungen hat sowas immer Auswirkungen auf Abläufe, Personalentwicklung und sogar Leitbild einer VHS.

    Heike

  4. @Joachim Sucker
    du schreibst „Sicherlich gibt es eine Vielzahl von VHS-Kollegen, die im Bereich neuer Lernsettings unterwegs sind.“ JA, das stimmt. Ich zum Beispiel (-; und du schreibst weiter „Darüber gibt es leider keine Übersicht, weil es keinen Ort gibt, an dem diese Aktivitäten gesammelt werden.“ Das sehe ich auch so – jedenfalls überregional. Deine Idee für u.a diesen Austausch einen MOOC zu kreieren ist super. Vielleicht interessiert sich ja jemand in München für das was so in Hamburg passiert. In Hamburg selbst ist das Interesse dafür ja nicht gerade umwerfend. Da bin ich auf jeden Fall dabei.
    Dem MOOC als „Blended-Online-für-was-auch-immer-Lernen-KURS“ stehe ich sehr skeptisch gegenüber. Die Kursform raubt der dem Netzpotential ihre Energie/ihre Eigendynamik. Aber das ist ein Thema für sich.
    Na, dann mal los. vVel Spaß und Erfolg und viele Grüße
    Claudia

  5. @Heike Kölln-Prisner wenn irgend jemand heiß auf Lernen im Netz ist, dann sind es die Älteren und gerade Online kannst du in deinem eigenem Lerntempo lernen. Mich hat bisher nur noch kein MOOC überzeugt. Didaktisch waren die nicht wirklich anders als traditioneller leicht frontaler Unterricht mit 3-4 guten aktiven Schülern. Die anderen dämmern vor sich hin. Ja, genau wie im echten Schul-Leben. In meinem analogen Präsenzunterricht ist viel mehr Austausch, Miteinander und von einander Lernen – da grüble ich noch drüber nach, wie das Online gehen soll.
    Aber das machen denn ja bald hier ganz viele – da bin mal gespannt.

  6. Hier noch einmal mein Kommentar aus der Corporate Learning Community https://plus.google.com/u/0/communities/111504199984939799716:

    Herzlich willkommen hier, auch mit dieser besonderen MOOC-Idee! Die hat mich schon bei der ersten Ankündigung fasziniert. Ich lese aus dem Blogbeitrag mal ein ganz anderes Ziel eines MOOC als bisher üblich. Nicht der einzelne Teilnehmer steht als Lerner im Vordergrund (obwohl der natürlich auch dabei lernt), sondern eine neue Geschäfts-Idee für VHS soll gemeinsam entwickelt werden.
    Das wäre mal ein MOOC-Ansatz, der auch in Unternehmen Sinn macht. Der MOOC bietet allen Mitarbeitern, und allen Hierarchieebenen die Möglichkeit sich mit den eigenen Ideen und Erfahrungen zu einem wichtigen Thema einzubringen, und gemeinsam ein Ergebnis zu produzieren, das dann zur Entscheidung vorgelegt werden kann. Die lernende Organisation als Ziel des MOOC, an Stelle der sonst lernenden Individuen.

    Und die VHS scheinen mir dafür sogar besonders geeignet – eben weil es viele kleine autonome Organisationen sind. Erstens braucht man ja gar nicht alle für die Entwicklung einer neuen Idee für künftiges Lernen an VHS – wenn sich nur genügend viele finden, die beim Ideen-Entwicklungs-MOOC mitmachen, und zweitens kann dieser MOOC ja von jeder der gleichberechtigt nebeneinander stehenden Organisationen gestartet werden – weil keine darüber liegende Entscheidungsinstanz gefragt werden muss.

    Noch ein Gedanke kommt mir zu diesem VHS-MOOC: Eigentlich sind die VHS prädestiniert dafür, im deutschen Bildungssystem allen Anderen vorzumachen, wie modernes Lernen heute gestaltet wird. Es gibt für die VHS wenig Regulierungen, die dafür zu überwinden wären. Das ist ganz anders in Schule und Hochschule! Also vielleicht kann man den MOOC ja auch so ausrichten, dass VHS damit die modernsten Bildungs-Dienstleister in Deutschland, und vielleicht in Europa werden? Der MOOC könnte ja zunächst mal die Blaupause dafür entwickeln. Die Umsetzung ist erst der nächste Schritt. Also, ich bin schon sehr gespannt!

    • Karl-Heinz,
      ich danke Dir für Deine Gedanken. Sie sprechen mir aus dem Herzen. Auch wenn es vielleicht noch nicht die wirkliche Entwicklung einer Geschäftsidee für die Volkshochschulen ist, so wird es sicherlich der Humus dafür sein. Die Perspektive der Lerner zu erweitern und mit Kursleitern und Teilnehmern auf Augenhöhe neue Idee zu entwickeln ist das Eine und das wäre allein schon ein riesen Erfolg.

      Ich denke, dass für uns Volkshochschulen das Feedback wichtig ist, denn viele unserer Teilnehmenden erwarten diese Entwicklung von uns nicht. Deshalb brauchen wir die Energie derer, die Innovation erwarten und uns hierbei unterstützen wollen. Die Eingangsphase zur Medienkompetenz trifft alle Beteiligten gleich, insofern lernen wir mit den Teilnehmern gemeinsam. Eine schöne Vorstellung.

      Mit dieser Transparenz zeigen wir Größe und das passt zu uns, schließlich sind wir die größte Weiterbildungsmarke des Landes.

      Und zu guter Letzt sind es solche Kollegen wie Du, die uns externes Feedback geben können. Schon an dieser Stelle ein Dankeschön dafür!

  7. Hallo Joachim, Danke für den netten Kommenar zu meinem Kommentar. Noch eine Anmerkung zu den Erwartungen der Kunden: Das ist nicht der Maßstab, wenn man Neues entwicklen will. Wenn Steve Jobs damals seine potentiellen kunden gefragt hätte, ob sie Telefone wollen, auf denen man auf Glasscheiben rumwischen muss, wäre das IPhone wohl nie entstanden.

    Auch Dienstleister, wie VHS müssen neue Angebote machen, die Bedarfe wecken, die sich Kunden heute noch gar nicht vorstellen können.
    Aber ihr seid mit dem MOOC auf jeden Fall auf dem richtigen Weg! Auch mit der Idee gemeinsam mit den Kunden zu lernen, die Entwiclung Eurer Dienstleistungen schon mal gemeinsam gedanklich in dem MOOC zu testen – und das in aller Öffentlichkeit – das ist allein schon vorbildlich!

  8. Hallo Joachim,

    endlich habe ich mir die Zeit genommen, deinen Post in Ruhe zu lesen…

    Bin von der Idee sehr angetan! Ich werde gerne mitarbeiten, in welchem Rahmen müssen wir dann klären. Du weißt, ich bin Neuem sehr aufgeschlossen und ein Freund des Connectivismus…

    Die Herausforderung wird wirklich sein, nicht nur die, die schon VHS neu denken und um Bereich online Medien firm sind, als TeilnehmerInnen zu haben, sondern die breite Masse der VHS-Menschen (HPMs, Kursleitende, TeilnehmerInnen und alle, denen die VHS am Herzen liegt) für eine * aktive * Teilnahme zu gewinnen.

    Herzliche Grüße aus dem Pott,

    Stephan

    • Hallo Stephan,
      danke für Deine Rückmeldung. In der Tat, die Frage der Verbreitung wird recht entscheidend sein. Ich stelle mir vor, dass möglichst viele Volkshochschulen ihre Kursleitungen ansprechen. Auch könnte es in Newslettern kommuniziert werden. Wichtig sind auch unsere Verbände, die selbst aktiv mitarbeiten können und ihre Mitgliedseinrichtung motivieren können. Wir haben in der Marketing-Gruppe ja auch den Verteiler für die VHS-App schon einmal genutzt. Das könnten wir wieder tun. Zwar erreichen wir damit allein die Leitungsebene, aber wenn Ihr in Essen, zusammen mit Herford und anderen den NRW-Zug anschiebt, sollte es schon klappen.
      Auch die BAKs könnten dabei helfen.
      Gruß
      Joachim

  9. Spannend… aber da wir als VHSn kaum kostenlos tätig werden (können), möchte ich mal die Vermutung äußern, dass das Projekt einer ZFU-Zulassung bedarf. Gibt es dazu schon Erkenntnisse? Wie auch immer: Ich bleibe hier mal dran…

    Beste Grüße, Elke

  10. Hallo Elke,
    da sind wir ja mitten im Thema. Im MOOC wäre dies in der dritten Phase „Organisation und Geschäftsmodelle“ behandelbar 😉
    Im Gesetz dazu heißt es: „(1) Fernunterricht im Sinne dieses Gesetzes ist die auf vertraglicher Grundlage erfolgende, entgeltliche Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten, bei der
    1. der Lehrende und der Lernende ausschließlich oder überwiegend räumlich getrennt sind und
    2. der Lehrende oder sein Beauftragter den Lernerfolg überwachen.
    (2) Dieses Gesetz findet auch auf unentgeltlichen Fernunterricht Anwendung, soweit dies ausdrücklich vorgesehen ist.“ http://www.zfu.de/Downloads/Rechtsgrundlagen/PDF/FernUSG.pdf

    Vor diesem Hintergrund ist der vhsmooc nicht formal zuzulassen.
    Auch ist noch nicht abgeklärt, wer den vhsmooc formal veranstaltet. Er könnte als Initiative unterschiedlicher Personen starten und durch Volkshochschulen, Verbände oder andere unterstützt werden. Wir entwickeln den vhsmooc ja in aller Öffentlichkeit und sind für Vorschläge wirklich offen.
    Schön eine „Küsten-vhs“ an Bord zu haben.
    Gruß
    Joachim

  11. Prima Initiative, da bin ich gerne dabei!
    Info zu mir: Ich bin Dozentin an der VHS Lev für Englisch und Spanisch.

    Saludos, Barbara

  12. Eine sehr spannende Entwicklung. Die Idee hat Charme und umsetzbar sollte es dank oder trotz unserer „dezentralen“ Struktur auch sein. Ich werde mich gerne im Rahmen meiner knappen zeitlichen Möglichkeiten beteiligen.

  13. Als vhs Goslar haben wir bereits Online-Kurse für vhs-Kunden gegen Entgelt in virtuellen Welten veranstaltet und dabei festgestellt, dass es wichtig wäre, wenn Onlinekurse – egal ob über Skype, virtuelle Welten o. ä. nicht nur regional angeboten werden, sondern deutschlandweit, da TN ja aus allen Teilen Deutschlands und der Welt (gerade bei Deutschsprachkursen) kommen können.

    Insofern finde ich jeden Ansatz, Volkshochschulen dazu zu bringen, über den regionalen Tellerrand zu blicken und gemeinsam etwas anzugehen, klasse.

    Die vhs Goslar kann, falls dies gewünscht ist, eine fertige Infrastruktur in virtuellen Onlinewelten anbieten, im Open Source Grid und im Second Life. Beide Welten nutzen Avatare und Sprache, um zu kommunizieren.
    Gerne können auf unseren virtuellen „Ländereien“, Meetings, Vorträge oder Treffen stattfinden – allerdings nur maximal ca. 30-40 Personen bzw. Avatare pro Veranstaltung. Vielleicht geeignet für Arbeitsgruppen ….

    Wer Hilfe bei den ersten Schritten in der virtuellen Welt benötigt, kann jeden Montag ab 20:30 Uhr mit seinem Avatar im Second Life auf der Region „vhs“ auftauchen und bekommt eine kostenlose Online-Einführung.
    Auch eine durch Skype betreute Einführung in eine virtuellen Welt könnte auf Wunsch organisiert werden.

    Mehr Infos auf http://www.vhs-sl.de oder direkt bei mir: mooc@vhs-goslar.de

  14. Ich habe gestern davon erfahren und bin sehr interessiert, wenn leider auch (noch) völlig unbedarft. Bin gespannt, wie sich dieser Mooc entwickelt.
    Herzliche Grüße von der Ostsee.

  15. Neue Partner an Bord:
    Für die Gestaltung und Einrichtung der neuen Website werden wir unterstützt von EOS UPTRADE aus Hamburg. Gleiches gilt für das gesamte Hosting und den Support.

    Und für den Versand von Newslettern und Umfragen begrüßen wir Xqueue an Bord.

  16. Hallo Joachim,

    das Thema ist relativ neu für mich …. Würde aber gerade deshalb gern am Ball bleiben und mich einbringen. Liebe Grüße, Jeannette

  17. Hallo Joachim, die Vorstellung des geplanten Mooc heute früh auf der Marketing-Tagung in München war toll. Ich bin dabei und werbe dafür, wo ich geh und steh. Schöne Grüße von Gs

  18. Zurecht schreibt Jochen Robes in seinem Blog, dass Josef Joffe den Elfmeter verschossen hat – mit seiner MOOC-Kritik im Artikel „Der digitale Dozent“ in der ZEIT vom 25. April 2013 (http://www.zeit.de/2013/18/online-universitaeten-mooc). Zur MOOC-Unkenntnis kommt noch die Überheblichkeit gegenüber den Volkshochschulen, Zitat: „Die meisten Moocs findet der Möchtegern-Student bei Coursera, der Firma, die zwei Stanford-Professoren 2011 gegründet haben. Außerdem gibt es in der Stanford-Ecke der „iTunes U“ 3000 Audio- und Video-Dateien, etwa den hochkomplexen, aber gebührenfreien Kurs „Konvexe Optimierung II“ für IT-Ingenieure. Die Sache ist also ernst, keine digitale Volkshochschule.“
    Hier ein Leserbrief dazu: http://www.blended-solutions.de/node/229

  19. Eine tolle Idee und ich hoffe auf Umsetzung.
    In der ländlichen Region, in der ich lebe, gehen die VHS-Kurse zurück,die Gebühren steigen und Teilnehmerzahlen sinken. Online wird kaum etwas angeboten. Schade eigentlich.
    Ein VHS-MOOC schwebte mir persönlich schon während des MMC13 vor. Gut, dass es Menschen gibt, die diese Idee auch haben und weiter vorantreiben. Ich bin unheimlich gespannt wie sich das entwickelt. Seit ihr schon weitergekommen mit den Vorbereitungen? Wie sieht das weitere Vorgehen aus und welche VHSen können sich eine Teilnahme vorstellen?
    Hach es kribbelt in den Fingern mich zu beteiligen.

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