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Digital-VHS im Dschungel der Diskussionen

Das Jahr 2018 ist noch jung und es ist ein guter Moment, eine Übersicht der Aktivitäten zum Konzept der Erweiterten Lernwelten und zum Stand der Diskussion um die Digitalisierung in der VHS zu ziehen. An unterschiedlichen Stellen werden Themen sichtbar, die bisher in den Konzepten eine untergeordnete Rolle spielten. Fangen wir mit dem ganz großen Thema an.

digitalVHS

Sascha Lobo hat in einem Marshallplan die Digital-VHS gefordert. Im Kern geht es bei dieser Forderung um die Sicherstellung der digitalen Teilhabe weiter Bevölkerungskreise, einer Form digitaler Volksbildung. Lobo und andere wünschen sich eine Volkshochschule, die Verantwortung übernimmt und ein breites Programm zur Digitalisierung auflegt. In meinem Blog habe ich hier darauf geantwortet und eine erste Diskussion gestartet. Das Konzept der „Erweiterte Lernwelten“ liefert zu dieser Forderung zwar keine Antwort, aber es zeigt, dass die Graswurzel der VHS-Familie schon inhaltlich breiter diskutieren.

Der Verein „Erweiterte Lernwelten“ hat zu dieser Frage eine erste Interviewreihe gestartet. Im ersten Interview sprechen Marie Batzel (VHS-Neuss) und Amelie Wangrim (VHS Köln) dazu. Weiterhin hat der Verein das Format des Lagerfeuers gestartet. Im Rahmen einer Videokonferenz werden monatlich Themen vorgeschlagen, die mit Kolleg*innen diskutiert werden können. Die Konferenz ist frei und über die Vereinswebsite ist der Link abrufbar. Digital-VHS, Online-Kurse oder Kursstatistik waren u.a. Themen, die auch kollaborativ weiter bearbeitet werden.

Lernkompetenzen

An anderer Stelle wird die Frage der Lernkompetenzen für ein Lernen in der digitalisierten Gesellschaft gestellt. Martin Lindner (VHS-Lingen) hat dazu den europäischen Kompetenzrahmen konkretisiert. Erste Überlegungen, VHS-Kurse in diesem Rahmen zu verorten, werden in Lingen realisiert. Wer mal einen Blick in so ein Programm werfen möchte, kann es hier tun. Er selbst sagt dazu: „Der Witz ist, dass „digitale Kompetenz“ hier ganz streng analog zu „Sprache lernen“ verstanden wird. es sind quasi Sprachkurse: „Digitalesisch sprechen und sich in Digitalien bewegen können““.

Mitarbeiter-Kompetenzen

Natürlich stellt sich da auch die Frage nach den Kompetenzen der Mitarbeiter*innen in der VHS. Dazu gibt es gleich drei inhaltliche Ansätze. Der Bundesarbeitskreis hat eine Liste erstellt. Martin Lindner hat in seinem Blogpost 9 konkrete Fragen an uns selbst die Anforderungen weiter konkretisiert. Für die k.o.s. in Berlin habe ich auf der Tagung Digitalisierung in der Weiterbildung hierzu auch einen Input gegeben. Etwas unbequem ist allerdings die Beschreibung der Hemmnisse in der Umsetzung, die überwiegend durch mangelnde Kenntnisse oder Interessen der Mitarbeiter*innen gekennzeichnet sind. Wir sind alle nicht so sehr auseinander, was die Beschreibung des Notwendigen betrifft. Die Frage wird sein, wann solche Kompetenzraster in die Mitarbeiter-Fortbildungen einfließen bzw. in den Stellenprofilen auftauchen. VHS-Lingen, VHS-Leipzig und VHS-Berlin- Mitte haben erste Ausschreibungen hierzu realisiert. Dazu werde ich noch Interviews führen. Ein erstes Interview mit Martin Linder ist hier zu sehen.

vhs.cloud

Ein Thema der Zukunft ist sicherlich die Nutzung der vhs.cloud. Die VHS.cloud ist fast pünktlich an den Start gegangen. Derzeit werden vielerorts die Zugänge eingerichtet und die Betaphase hat richtig Schwung aufgenommen. Die Anforderungen waren hoch und so ist ein etwas unübersichtlicher Dschungel gewachsen. Das ist eher eine interne Diskussion innerhalb der VHS-Gremien. Es wird sich zeigen, welche Bereiche letztendlich sinnvoll zu nutzen sind.

Neue Lernräume

Noch etwas im Verborgenen wird über den dritten Ort gesprochen. Im Zuge kommunaler Kulturarbeit rückt die Kooperation zwischen Bibliotheken und Volkshochschulen in den Fokus kommunaler Gremien. An unterschiedlichen Orten werden neue Konzepte ausprobiert, wobei die Bibliotheken z.B. in Köln agile Bildungsarbeit integrieren. Aus VHS-Perspektive wird die Latte in Köln recht hoch gelegt. Dazu folgt auch noch ein Blogpost. Andernorts werden neue Bildungshäuser entstehen (Wolfsburg, Norderstedt), die diesen Gedanken aufnehmen. Ein Blick ins nahe Ausland ( Kerkrade, Oslo etc.) kann für Inspiration sorgen und Volkshochschulen wichtige Impulse geben. Aber darüber schreibe ich im nächsten Blogpost.

Meine Sicht ist die eines Begleiters, der viel mit einzelnen Volkshochschulen arbeitet. Sicherlich werden an anderen Stellen weitere Themen diskutiert, die über das operative Geschäft der Bildungseinrichtung hinausgehen. Über eine Vervollständigung der Themen in der Kommentarleiste freue ich mich. Vielleicht können wir so gemeinsam den Stand der Entwicklung darstellen. Und selbstverständlich sind auch weitere Anbieter der Erwachsenenbildung dazu aufgerufen. Wir sind noch zu schwach in der Bildungsdiskussion vertreten.

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